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Goethe und sein Leben

Literatur



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Goethe und sein Leben

Goethe wird am 2Goeth8. August 1749 mittags zwölf Uhr geboren, der nach dem Großvater und Urgroßvater Textor, Johann Wolfgang getauft wird. Er soll der Größte Genius des Abendlandes werden. Seine Mutter heißt Catarina Elisabeth und sein Vater trägt den Namen Johann Caspar Goethe. Am 29. August wird Goethe durch Dr. Freserius getauft. Auf Wolfgang folgen noch 5 weitere Kinder, aber nur die anderthalb Jahre jüngere Schwester Cornelia bleibt am Leben. Goethes Ahnenreihe besteht aus: 13 Bürgermeistern, 11 Pfarrern, 12 Metzger, 8 Ratsherren, 9 Verwaltungsjuristen und 5 Bauern. Seine Mutter war eine begnadete fesselnde Erzählerin, die keinen Leidtragenden ungestört von ihr weg gehen ließ. Goethe hatte vom Vater die Tüchtigkeit, Ordnungsliebe, die Verpflichtung gegenüber einer übernommenden Aufgabe oder auferlegten Begabung geerbt. Ebenso das pädagogische Talent.



Mit drei Jahren bekam Goethe schon Unterricht. Er lernte die alten und neuen Sprachen, vor allem sprach er bald vollendet Französisch. Sein Vater regte ihn früh an sich im Versschreiben zu üben. Ebenfalls beginnt er sehr früh Gedichte zu schreiben. Er ließt Homer Vergil, Robinson und noch viele andere. Ein Stoff kommt ihm sehr nahe durch das Puppentheater: Die Historie vom Doktor Faustus. Diese Geschichte wird ihn nie mehr loslassen. Ein Ereignis für den sechsjährigen war der Umbau des Hauses am Hirschgraben. Das gab Umtrieb für die Bewohner und Verkehr mit Handwerkern, deren Arbeit und Menschentum Goethe zeitlebens zu schätzte.

Als Goethe 7 Jahre alt war brach der 7 jährige Krieg zwischen Preußen und Österreich aus. Der Krieg brachte negative und auch freudige Eindrücke z.B. als der Großvater Goethe eine Eintrittskarte für eine Komödie schenkt. Am 2. Januar gerät Frankfurt in unmittelbare Berührung mit dem Kriegsgeschehen, als die Stadt von den Österreichern verbundenen Franzosen besetzt wird. François Reichsgraf de Thoranc (1719-1794), ein sehr vornehmer und überaus anständiger Königsleutnant, quartiert sich im Haus der Familie Goethe ein. Der Leutnant brachte Veränderung ins Haus und Goethe fand in ihm einen Freund. Der Leutnant war ein Liebhaber der bildhaften Kunst und brachte Maler ins Haus und so wurde Goethe früh in den Erlebniskreis der Malerei gebracht. Es machte ihm große Freude den Malern zuzuschauen.

Im Jahre 1755 brach das Erdbeben in Lissabon ein. Noch in Dichtung und Wahrheit klingt die tiefe Erschütterung des Knaben Goethes nach, wenn er das Erdbeben schildert. Goethe erlebt wie viele junge Menschen früh eine religiöse Periode und schreibt kirchliche Predigen. Die Bibel hat Goethe viel Kraft gespendet und seinen Geist genährt. Das Weltliche wurde dabei aber nicht vernachlässigt. Dafür sorgte sein Vater. Goethe lernte tanzen, fechten und die guten Manieren, die das Patriziertrum der Zeit als notwendig für den gesellschaftlichen Verkehr forderte.

Goethes erste Liebe hieß Gretchen und war eine Gastwirt-Tochter aus Offenbach. Doch die Liebe hält nicht lange. Als Goethe 14 Jahre alt war kam der erst 7 Jahre alte Motzart auf der Durchreise nach Frankfurt und gab ein Konzert. Danach reist Goethe mit dem Buchhändler Fleischer von Frankfurt nach Leipzig, wo er am Oktober 1765 ankam. Bevor Goethe wegfuhr, ließ ihn der Vater malen. In Leipzig paßte sich Goethe gerne der Mode an. Die Leipziger Studentenschule kann ihm nichts bieten; weil die juristischen Vorlesungen ihm nicht interessieren, schwänzt er sie.

Der Aufenthalt in Leipzig war doch nicht ganz verfehlt. Er findet eine Freundin (Annette Kätchen Schönkopf), die ihm im Februar 1767 durch Tod entrissen wurde. Da der Dichter von der Universität keinen Gewinn erhoffte, suchte Goethe andere Studien. Er nimmt Unterricht im Radieren und Kupferstechen bei Stock und Zeichenunterricht bei Oesar. Durch Mendelssohn lernt Goethe Klaviermusik von C. M. Weber kennen.

Eine Begegnung darf man nicht vergessen, weil sie noch in die Weimar Zeit hinreicht: Der kaum 16 jährige trifft auf die erst 14 jährige Schaupielerin Corona Schröder. Sie war ein Mädchen von zauberhafter Schönheit und künstlerische hoher Begabung. Sie hat als erstes Goethes Erlenkönig vertont. Damals waren Opernsänger und Schauspieler keine getrennten Berufe. In Leipzig lernte er neben Corona Schröder auch noch Shakespeare kennen. Er wird ihm aber in Straßburg näher kommen. Das letzte Leipziger Studentenjahr verliert sich immer mehr in Ungeordnetheit. Er muss es büßen. Goethe fühlt die Katastrophe näher kommen und gesteht schon im Mai 1768, dass es täglich mehr Berg runter geht. Goethe schiebt alles auf die unglückliche Diät und auf das Bier und den Kaffeegenuss. Eines Nachts im Juli erlitt Goethe einen Blutsturz und schwebt lange zwischen Leben und Tod. Goethe meinte später es wäre ein Schub von Tuberkulose gewesen. An seinem 19. Geburtstag kehrt er als Schiffbrüchiger zur Heimatstadt zurück, wo ihn der Vater nicht gerade erfreut empfangt. Goethe kann seinem Vater nichts aufweisen.

Eine von Kalligraphenhand hergestellte Handschrift, die 10 Gedichte enthielt, davon eines dem Annette-Buch entnommen, schenkte Goethe beim Abschied aus Leipzig Friederike Oeser. Neun dieser Gedichte erschienen als erstes für die Öffentlichkeit gedrucktes Werk Goethes, aber ohne Nennung seines Autorennamens, unter dem Titel „Neue Lieder“, in Melodien gesetzt von Bernhard Theodor Breitkopf. Komposition und Druck verzögerten das Erscheinen des kleinen Buches, das erst zur Herbstmesse 1769 mit der Jahreszahl 1770 aufgelegt wurde.

Die nächsten Jahre sind Goethes dunkelste. Der Vater will seinen Sohn weiterkommen sehen und findet einen seelisch und körperlich kranken Menschen, einen Menschen, der nun einmal anderer Art als der Vater ist und er ihn haben will. Er tastet nach einer Landungsstelle für sein beunruhigtes Gemüt. Er findet Zugang zu der Herrnhuter Gemeinde, jener aus dem Pietismus entstandenen Gemeinschaft der Heiteren Frömmigkeit und arbeitsamen Tätigkeit. Eine Verwandte und Freundin seiner Mutter (Susanne von Klettenberg) eröffnet ihm die Verbindung. Die Frömmigkeit dieser Frau bringt ihm auch andere Bezirke einer erlebbaren Mystik nahe. Sie weist ihm auf die Natur als zeugende Kraft für den Menschen hin. Bald sieht sein Zimmer wie ein mittelalterliches alchimistisches Laboratorium aus . Er studiert Paracelsus, den Wunderarzt der Natur. Goethe macht erneut eine religiöse Phase durch und wird ein ehrlicher Gottsucher. Ostern naht. Er nimmt ohne viel Gefühlsäußerungen Abschied von daheim. Er fahrt nach Straßburg, wo er nach des Vaters Wunsch das Jurastudium abschließen soll.

In Straßburg findet Goethe zu sich selbst; erst in Straßburg beginnt das Zeitalter Goethes. Alle vorhergehenden Erlebnisse seiner Persönlichkeit sind Vorbereitung zu seinem Wachwerden in Straßburg. Drei schicksalhafte Begegnungen warten in Straßburg auf ihn. Sie sollen ihm das Zusichselberfinden erleichtern: Das Münster, Herder und Friederike Brion. Am 2. April 1770 kam Goethe in Straßburg an und bekam eine Wohnung bei einem Mann namens Schlag. Goethe geht zum Münster, steht staunend vor dem großem Denkmal der Baukunst und besteigt den Turm. Goethe ist von der Aussicht begeistert. Das Münster wird zum Erwecker einer neuen Kunstanschauung.

Nach dem Münster fand Goethe eine schöpferische Freundschaft im Verkehr mit Johann Gottfried Herder, der 5 Jahre älter ist als er. Und nun geriet Goethe in einem Zustand der wechselhaften Beglückung, in Verwunderung über neu gefundene Güter des Geistes. Goethe besucht Herder der augenkrank im Bett lag und diese Besuchsstunde wurde ihm zur Offenbarung. Durch Herder wird er auf die Spur von Faust geführt. Der Hinweis auf die Volksdichtung ist wohl das wertvollste Ereignis der Begegnung mit dem oft etwas schwierigen Herder.

Seine Ritte, Fahrten entzünden Goethes Erlebnisfähigkeit für die Landschaft und die Natur. Goethe hat sich verändert und es scheint, als ob er ein anderer wer. Auf Anregung von Herder sammelt Goethe Volkslieder und schreibt sie auf und läßt sie sich von Frauen vorsingen. Jede Begegnung fügt Goethe fruchtbar in sein Erlebniskreis ein. Ein alter Tischgenosse Weyland fuhrt ihn im Herbst in das Pfarrhaus Sesenheim ein. Alles wühlt dieser Besuch auf auch die Liebe zu Friederike auf. Friederikes Liebe nennt Goethe noch im Alter eine innige Seelengemeinschaft. Und diese Liebe der beiden entlockten Goethe seine Gedichtsgemeinschaft. Das schönste Gedicht dieser Zeit ist zugleich das erste lyrische Gedicht des Jahrhunderts: Willkommen und Abschied.

Nun aber musste Goethe an sein Studium denken. Goethe bereitete sich auf sein Doktorexamen vor. Es reicht später nicht zum richtigen Doktor, aber man rät ihm den Lizentiaten zu machen. Mitte August reitet er zum letzten mal von Straßburg nach Sesenheim. Es gilt Abschied zu nehmen und ein gebrochenes Herz zurückzulassen (Friederike Brion), die 1813 bei Lahr stirbt. Mit Herders Hinweis auf Homor, Ossian, Shakespeare und das Volkslied mit Plänen zu einem Götz-Drama, einer Faust Dichtung und einem Caesor-Drama von dem wenig erhalten ist, reist Goethe Ende August 1771 nach Frankfurt. Eine Wende in seinem Leben kündet sich an. Die Lehrjahre gehen zu Ende. Der Vater ist nicht enttäuscht von ihn. Im ersten Monat des Frankfurter Daseins wird Goethe als Rechtsanwalt zugelassen. Seine Kanzel befindet sich in seinen Elternhaus und sein Vater hilft ihm bei der Arbeit. Der Rechtsanwalt Goethe scheint scheint etwas temperamentvoll und derb gewesen zu sein, denn das Gericht verbot ihm einmal die von ihm gebrauchte „unanständige“ Schreibart. Von August 1771 bis Mai 1775 weilt Goethe im Elternhaus in Frankfurt; ein Zwischenaufenthalt von Mai bis September 1772 in Wetzler beim Reichskammergericht sollte entscheidene Folgen. Aber schon von Frankfurt aus machte Goethe die ersten Schritte zum Weltruhm. Im Oktober veranstaltet Goethe und Cornelia (Goethe Schwester) ein Fest zum Namenstag von Shakespeare und da die versprochenden Reden von Herder nicht ankommen schreibt er selbst eine „hymnische Ansprache“ zum Shakespeare Tag. Der immer kritische Herder reagiert nicht gut und urteilt an Goethe : Shakespeare habe ihn verdorben.

In Frankfurt empfangt Goethe manche Besuche, die nachwirkend. Auf Empfehlung Herders kehrt der Darmstädter Kriegsrat Merck bei ihm ein und wird sein Berater und sein oft sehr kritischer Freund. Merck war vom starkem Einfluß auf Goethe, der aus seinem Wesen des Freundes seinem Mephisto einig Züge geliehen hat. Merck starb 1791 durch Freitod infolge materieller Not und seelischer Depression. Stärker als alle Begegnungen in Darmstadt hat während einer kurzen juristischen Ausbildungszeit in Wetzler die Liebe zu Lotte Buff seine Persönlichkeit getroffen. Merck bewart Goethe vor einer tragischen Verstrickung, da Lotte Buff schon verlobt war. Wieder in Frankfurt, arbeitet Goethe den Götz um. Das Schauspiel erscheint im Juni 1773 auf Kosten des Verfassers. Die literarische Jugend Deutschlands ist fasziniert. Aber eine größere Sensation als der Götz wurde die Roman-Dichtung „Die Leiden des jungen Werthers“, die in knapp 4 Wochen hingeschrieben wurde. Der Werther ist Selbstbekenntnis ohnegleichen in unserer Literatur und zugleich Befreiung. Als Goethe den Werther schrieb, hatte er die Qual, die ihm die Dichtung eingegeben, auch überwunden. Die Bedeutung des Werther-Romans lag darin, dass er einen gelebten Typus deutscher ja europäischer Jugend der Zeit gestaltete. Insofern war der Roman Ausdruck der, aber durch seine sprachlich, dichterische Kraft wirkte er überzeitlich, was allein Merkmal großer Kunst ist. Eben weil sich die Jugend getroffen fühlte, löste das Buch eine seelische Epidemie aus. Das Wertherkostüm wurde bei den jungen Männern zur Kleidungsmode. Es fehlte nicht an ablehnenden Kriterien zu denen Lessing gehörte. Die theologische Fakultät in Leipzig sieht in dem Buch eine Rechtfertigung des Selbstmordes, ja eine Verführung dazu und verlanlasst, dass das Buch beschlagnahmt wird. Aber der Werther, mehr Dichtung als Roman, wird zum literarischen Ereignis der Zeit. 1808 gestand Napoleon in Erfurt Goethe, dass er den Werther 7 mal gelesen hat.

In der Zeit, da Goethe die erste Begegnung mit Carl August hatte, fallt eine neue Liebe zu einer Frau. Lilli Schönemann die Tochter eines Frankfurter Bankiers. Goethe verlobt sich obwohl die beiden Elternpaare dem nicht zustimmen. Goethe erkennt wieder rechtzeitig nach Gewissenszweifel, dass er sich nicht binden darf. Eine Reise nach der Schweiz soll seinen Seellenzustand heben. Aber noch nach Jahren behauptet Goethe, er habe nur Lilli wirklich geliebt. Auf der Rückfahrt aus (der Schweiz) zeigt ihm in Straßburg der Arzt Johann Georg Zimmermann einen Schattenriß von Charlotte von Stein in Weimar. Dieser Zimmermann kann nicht ahnen, welches Spiel des Schicksals hier beginnt.

Im Oktober 1774 kommt das jungverheirtatete Herzogpaar von Sachsen-Weimar auf der Heimreise von der Hochzeit über Frankfurt und lädt Goethe ein, nach Weimar zu kommen. Der Kammerjunge von Kalb soll ihn abholen, aber dessen Ankunft verzögert sich. In Heidelberg, wo eine von der betriebsamen Jungfer Delph geplante Verlobung mit einem Fräulein von Wrede nicht zustande kam, holt ihn Herr von Kalb ein. Goethe kehrt mit ihm und reist mit ihm nach Weimar, wo Goethe am 7. November 1774 morgens um 5 Uhr eintrifft. Es sollte ein kurzer Besuch werden und es wurde ein Aufenthalt von 57 Jahren. Als Goethe nach Weimar übersiedelt, lag in seinem Reisegepäck auch die erste Niederschrift des Fragments zum Faust. Eine Hofdame macht sich eine Abschrift von dem Manuskript. Ein Sucher findet das Manuskript, das wir als Urfaust kennen. Der Urfaust ist noch Sturm und Drang. Stärker als durch die von dem Dichter in Straßburg und Frankfurt geschriebene Dichtung ist Sturm und Drang, als Lebensform des jungen Goethe und des Herzogs Carl August in den Weimar Alltag und in die Gesprächssensation der kleinstädtischen Residenz eingebrochen. Hätte Goethe die Wege Carl Augusts nicht gekreuzt, wäre der Herzog heute vergessen. Nur als Freund Goethes und weil er dem Genius in respektvoll verstehender Freundschaft den Seelenraum geschaffen hat, wird sein Name der Nachwelt erhalten. Von der Hofgesellschaft trifft Goethe Wieland. Wieland ist hingerissen von der ersten Begegnung mit dem Dichter, dessen Erscheinung in Weimar Aufsehen hervorruft. Die Faszination der Persönlichkeit Goethes bis ins hohe Alter bezeugt, kam von jener magischen Kraft, die man auch mit dem Wort „Aura“ nur umschreiben kann.

Man sagt, Goethe sei von großer Gestalt gewesen. Im Erscheinungsbild wird dem jungen Goethe die Länge von 1,77 m und dem späteren Manne und Greis Goethe 1,74 m zubemessen. In Weimar wohnte Goethe zuerst beim Hofmarschall Kalb, danach am heutigen Burgplatz Nr.l. Der Herzog erwarb ein Grundstück, schenkte es Goethe, und am 21. April 1776 konnte sich Goethe Besitzer des Grundstücks nennen auf dem ein Gartenhaus stand. Er musste das Haus gründlich erneuern.

Im Juni 1776 wurde Goethe, wenn auch unter später wieder besänftigen Protest des Ministers Fritsch zum Geheimen Legationsrat und Mitglied des Conseils ernannt und mit einer Fülle von Aufgaben und Pflichten belastet. Sein Gehalt betrug am Anfang 1200 Taler, dann bekam er nach und nach immer mehr und als Weimar Großherzogstum wurde erhielt er als ältester Staatsminister von 1815 an 3000 Taler. Dazu kamen ökonomische Leistungen des Herzogs, 2 geschenkte Häuser, jährliche Holzlieferung und gelegendlich Geschenke. Goethe verbrauchte freilich immer mehr, als sein Gehalt betrug. Er war ein guter Geschäftsmann und setzte auch Freunde ein, die die Verleger zu höheren Honoraren anspornen sollten. Im Ganzen wurde von Cotta an Goethe von 1795 bis 1831 rund - in heutigen Geld bemessen - 400.000 DM gezahlt und von 1831 bis 1865 an die Erben fast eine halbe Millionen.

Als der Verleger Vieweg in Berlin sich an Goethe mit der Bitte wandte, ihm das nächste Werk in Verlag zu geben, stellte Goethe ihm einen versiegelten Briefumschlag zu, ohne ihm das Manuskript zu nennen. Er forderte von Vieweg ein Honorarangebot und erklärte, dass in dem Briefumschlag seine, Goethes Honoraranforderung stünde. Vieweg sollte von sich aus ein Angebot machen. Sei es geringer als Goethes geheime Forderung, so ging der Brief zurück, und die Verhandlungen seien für abgebrochen zu erklären. Fiele das Gebot des Verlages höher aus, so musste Vieweg nur Goethes Honorarforderung zahlen. Vieweg kam in großen Zweifel ein unbekanntes Werk mit einer ihm unbekannten Summe kaufen zu sollen. Aber anscheinend hat der Mittelmann - es mag wohl Böttiger gewesen sein - Goethes Forderung an Vieweg verraten. Vieweg bot nämlich genau das Honorar, das der geheimnisvolle Brief verlangte: 1000 Taler in Gold. Das Werk hieß „Hermann und Dorothea“. Goethes finanzielle Fundierung seiner Lebensführung ist ein Kennzeichen für sein zunehmendes Verhältnis zur Wirklichkeit des Lebens, das ihn in den ersten Weimar Jahren nun ganz beherrschen sollte. Denn er war ja nicht nur Autor, sondern wurde Finanzminister, der die zerrüttete finanzielle Verhältnisse des Weimar Staates ordnete, er wurde Innen-, Wirtschafts- und Militärminister und beschäftigte sich mit der Neuordnung und Verbesserung des Straßenbaus. Ebenfalls hob Goethe Rekruten aus und wurde Berater des Herzogs auch für außenpolitische Fragen. Auch seine geistige Leistungs-Existens wurde durch sein tätiges Leben bereicher, indem Goethe mit einem Fachmann in Ilmenbau die Wiederaufnahme des Bergbaus betrieb, wurde er zu geologischen und mineralogischen Studien geführt und zu seinem Gesteinssammlungen angeregt. Diese Studien schenkten uns später die Aufsätze des Dichters über Endbildung. Sein nie ermüdender Forscherdrang war tätige Weltanschauung und vereinte sich mit Hingewendetheit zur praktischen Arbeit im Dienste des Staates.

Dies tätige Leben als Minister seines Herzogs hätte er nicht führen können, wenn Goethe nicht aus ihm eingeborenen Unruhen zu Maß und zur Selbsteinkehr geführt worden wäre. Die ihn aber hierzu geführt hat, war die große Liebe zu Frau von Stein, die die einzige Frau in dem großen Kreise der Frauen seiner Neigung gewesen ist, die ihm mehr gegeben hat, als Goethe ihr geben konnte.

Im Jahre 1780 tritt Goethe der Freimaurrerloge bei und wird 1782 vom Kaiser geadelt. Genau eine Woche zuvor war sein Vater gestorben. In die Klage, dass Goethe durch seine vielen Amtsgeschäfte der Poesie entzogen worden sei, hat er selbst später eingestimmt. Es fehlte Goethe in diesen Jahren auch nicht an geistigen und menschlichen Echo. Goethe knüpf Beziehungen zu Gelehrten an, die einen großen und bereichernden Briefwechsel eröffnen. Aber alles Tun war für ihn Station, schicksalhafte Episode. So auch sein Tun als Beamter und zur rechten Zeit drängte ihn das Bewusstsein, dass er diese Station verlassen und weitergehen musste.

Im Juli 1780 kommt Goethe zum zweiten Male nach Karlsbad zur Kur. Dann fahrt er heimlich nach Italien. Nur der Herzog und sein Diener Seidel wissen davon. Goethe hat viele Reisen unternommen, aber keine Reise hat Goethe so Glücklich gemacht und verwandelt, wie die Reise nach Italien. Sie war Episode und Epoche zugleich in seinem Leben.

Es ist die Landschaft, die Natur, die Kultur und das Volksleben, was ihm die Fülle der Eindrücke gibt und zu seiner Wandlung beiträgt. Landschaft und Volksleben schenken Goethe neue Bilder und er ist ein bildnerischer Mensch. Goethe führt ständig sein Skizzenbuch bei sich. Was ihn in Venedig immer wieder beschäftigt und zu Beobachtung anregt ist das Volk. Goethe besucht Gerichtsverhandlungen und erlebt das Theater und Prozessionen. Goethe bleibt nicht lange in Venedig, sondern fährt nach Rom. Goethe verkehrt in Rom. Er verkehrt in Rom vor allem in den Kreisen der bildenden Künstler und Kunstfreunde. Den größten Gewinn hat Goethe von dem Besuch mit dem 26 jährigen Maler und Kunstschriftsteller Johann Heinrich, der ihm die formbetonte Kunst noch näher. Goethe verspricht dem Herzog, den er um weiteren Urlaub bittet, bis Neujahr den Tasso und bis Ostern den Faust abzuschließen.

Die erste römische Zeit Goethes ist für ihn erfüllt von reichen Eindrücken. Er beginnt nun auch viele Dinge zu sammeln. Von Februar bis Juni ist Goethe unterwegs im Süden Italiens und in Sizilien. Goethe besteigt wiederholt den Versu und in Sizilien rückt ihm die grischische Antike nahe. Bei seinen Studien der Natur taucht ein kühner Gedanke auf. Sein 1790 veröffentlichter Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklären wächst aus dieser Beobachtung.Unter Führung des Malers Hackert, dessen Selbstbiografie der Dichter später bearbeitet, versucht Goethe sich wieder im zeichnerischen zu üben. Nun lehnte sich Goethe gegen die Kirche. Man muss vieles tolerieren um die italienische Reise für Goethe als schicksalhaft notwendig und fruchtbar zu verstehen. Auch der Gefühlsverlust für die Symbole der Kirche bereitete ihm schmerzen. Man muss, um diese Ablehnung zu verstehen, sich der profanen Art, wie das naive Volkselement in Italien die kirchlichen säkularisiert, erinnern. Die letzten Tage in Rom sind für Goethe von tiefer Wehmut überschattet. Er wandelt einsam durch die Gassen der Stadt und ist getrübt. Am 25. April reist er über Florenz, Mailand, Comer See und Konstanz, wo Goethe die Schweißer Freundin Babara Schultheß trifft. Seine Gedanken richten sich während der Heimfahrt auf Weimar; am 18. Juni 1788 ist Goethe wieder daheim. Von den ersten Tagen der Heimkehr an fühlt sich Goethe wie durch eine Mauer von den alten Freunden getrennt und unverstanden in Einsamkeit gestoßen. Niemand scheint seine Wandlung nachzufühlen. Alles ist anders. Die Liebe zu Frau von Stein bezeichnet Goethe als eine Einsalzung der Liebe mit Freundschaft. Nun lernt Goethe, Schiller durch das Stück „Räuber“ kennen. Aber Goethe hat andere Interessen. Die Probleme der Naturforschung fesseln seinen Geist. So bleibt dieses erste Treffen ohne Echo bei den beiden Dichtern. Der neue Lebensstil Goethes schreckt Schiller ab. Goethe sucht zunächst noch nicht absichtsvoll Schillers Freundschaft, aber er möchte ihn fördern. Goethe erreicht Schillers Berufung als Professor der Geschichte an die Universität Jena, obwohl Schiller kein Fachlehrer ist. Es dauert lange, bis die große Freundschaft der beiden Dichter geschlossen werden kann.

Am 12. Juni 1788 tritt ein anderes Ereignis in Goethes Leben (die Liebe zu Christiane), das die Trennung von Frau von Stein und seiner tiefgefühlte Einsamkeit ihn ertragen und überwinden läßt. Goethe bekommt ein Kind von Christiane. Sein Kind soll er sehr lieb habe und Goethe wird sich bereden, dass, wenn er Christiane heiratet, es dem Kind zuliebe geschehe. Verständlicher erscheint es der Nachwelt, dass Frau von Stein mit bitteren Groll Kenntnis von Goethes freier Ehe nimmt. Am 25. Dezember 1789, ihrem 47. Geburtstag, muss Frau von Stein hören, dass an diesem Tag Goethes Hausfreundin Christiane von einem Sohn entbunden wurde, dessen Patenschaft der Herzog übernahm und den Herder auf den Namen Augustus taufte. Es folgten noch 4 Kinder, die aber alle starben.In der so gewonnenen Ruhe, die ihm Christiane schenkte, kann Goethe auf neuen Pfaden des Geistes wandeln. Einen letzten Versuch, den Freund zurückzugewinnen, unternimmt Frau von Stein. Sie fordert von Goethe, das Verhältnis zu Christiane zu lösen und erhält eine deutliche Absage.

Von allem geistigen Tun nehmen die naturwissenschaftlichen Arbeiten den Dichter besonders Gefangen, zumal seine veröffentlichten Dichtungen wenig Widerhall beim Publikum erfahren. Die Naturforschung hält Goethe ganz gefangen. Der Weg des Naturforschers Goethe ist leicht erkennbar: Goethe ist die Sonne das große Wunderwerk, über das er sinniert. In Leipzig, Frankfurt und Straßburg beschäftigen ihn wechselnd chemische und medizinische Studien, in Weimar macht sich Goethe als Leiter des Bergbau mit der Gesteinskunde und mit der Flora vertraut. In Weimar wird erst sein naturbetrachtendes Auge entwickelt. 1784 wird der Zwischenkieferknochen entdeckt und die Verwandtschaft von Mensch und Tier bestätigt. Das Entdeckerglück Goethe steigert sich noch, als sein Diener auf Goethe zweiter italienischen Reise auf dem Judenfriedhof am Lido einen gespalteten Schafsschädel findet. Ein Problem war wieder gelöst. Damit glaubte Goethe gefunden zu haben, dass ein Grundtypus hinter den einzelnen Erscheinungsbildern der Natur steht. Die Wissenschaft war darüber geteilter Meinung. Aber Goethes Thesen führten zu den weltanschaulich genialen der Gestaltslehre.

Seit Italien macht ihn der auf allen Gebieten beginnende Formverlust besorgt. Goethe lehnt die französische Revolution eben aus dieser Zerstörung alter überlieferter Formen, der Monarchie ab. Sein konversativer Sinn hatte längst die rebellischen Anwandlungen des Sturm und Drang besänftigt.

Meine eigene Meinung zu Goethe Ich finde das Leben Goethes geschichtlich gesehen gut, weil er in vielen Dingen mitgewirkt hat (Politik, Wissenschaft). Von daher ist dies für mich persönlich auch ganz interessant, weil ich mich für das Fach Geschichte interessiere. Ich denke, dass dies nicht jedermann Sache gewesen wäre, weil dieser Autor nicht mehr mit der heutigen Zeit zu vergleichen ist und daher langweilig klingt



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